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6-3-5 - Schafft Ihr 108 unterschiedliche Ideen?

Der Unternehmensberater Bernd Rohrbach entwickelte bereits 1968 die 6-3-5 Methode. Seitdem hat sich am grundlegenden Konzept nichts mehr verändert.

Darum geht es

Die Bezeichnung der 6-3-5 Methode ergab sich aus den sechs Teilnehmern, die als ideal große Gruppe für den Findungsprozess angesehen werden. Diese sechs Personen entwickeln jeweils die ersten drei Ideen. Danach entwickelt jeder aus den drei Ursprungsideen der anderen jeweils drei weitere, daraus abgeleitete Ideen. So entwickeln die Teilnehmer 6 Mal 3 Grundideen plus zu jeder der 6 Grundideen-Sammlungen 5 Mal 3 weitere Ideen bei der Ausarbeitung. Am Ende der Methode stehen maximal 108 unterschiedliche Ideen zur weiteren Diskussion zur Verfügung.

Dafür eignet sie sich

Diese Kreativitätstechnik eignet sich zur Ideenfindung auf Basis konkreter Fragestellungen von einfacher bis mittlere Komplexität. Ebenso gut ist 6-3-5 Methode für die Ideenanreicherung geeignet.

Das sind die Vorteile

Das Team entwickelt viele Ideen in kurzer Zeit. Zurückhaltende Teammitglieder können sich besser einbringen, da jeder seine Ideen selbst aufschreibt.

Und so geht die 6-3-5 Methode

Vorbereitung

Die Umsetzung ist sehr einfach und erfordert keinerlei besondere Einweisung, sondern lediglich ein Blatt pro Person (idealerweise also 6) und Stifte. Ihr lasst im Kopf des Blattes etwas Platz für die Fragestellung und unterteilt den Rest in drei Spalten und sechs Zeilen (alternativ: jeweils eine Zeile pro beteiligter Person).

Alternativ könnt Ihr auch vorbereitete Arbeitsblätter verteilen.

6-3-5 Arbeitsblatt

Je nach Schwierigkeitsgrad der Fragestellung einigt Ihr Euch auf eine Zeitspanne für die Weitergabe der Arbeitsblätter (zum Beispiel drei bis fünf Minuten – mehr als fünf Minuten sind in der Regel nicht notwendig).

Regeln kennen

Damit Ihr optimale Ergebnisse erzielt, sind diese Regeln hilfreich:

  • Bewertet die Ideen nicht während der Findungsphase.
  • Nehmt jede Idee ernst.
  • Gebt jedem Teilnehmer die Zeit, seine Ideen auszuformulieren – auch wenn die vereinbarte Zeit schon um ist.
  • Dennoch sollten die vereinbarten Zeiten weitestgehend eingehalten werden. Bei zu erwartend schwierigen Teilnehmern kann vielleicht ein Moderator auf Zeiten und Regeleinhaltung achten.
  • Schreibt leserlich.
  • Drückt Euch so aus, dass alle anderen Eure Ideen verstehen.

Ideen finden

Jeder von Euch verfasst nun drei Ideen und trägt diese in die Felder der ersten Zeile ein. Nach Ablauf der Zeitspanne gebt Ihr Euer Arbeitsblatt im Uhrzeigersinn an den nächsten Nachbarn weiter.

Jeder versucht nun, die bereits genannten Ideen aufzugreifen, zu ergänzen oder weiterzuentwickeln. Eure drei neuen Ideen tragt Ihr in die nächste freie Zeile ein.

Wiederholt den Zyklus bis zur letzten Zeile des Arbeitsblattes.

Nachbereitung

Im Anschluss an die Ideenfindung diskutiert Ihr die Ideen. Da Ihr im Idealfall 108 unterschiedliche Ideen bewerten müsst, bietet es sich an, die erfolgversprechendsten herauszusuchen. Reicht dazu einfach die Arbeitsblätter erneut herum und bittet jeden Teilnehmer, auf jedem Blatt die drei seiner Meinung nach besten Vorschläge anzukreuzen. Besprecht danach die Idee mit den meisten Kreuzen – beispielsweise alle mit mindestens drei oder vier Kreuzen.

Artikel von Erik Möser, Foto von Contrastwerkstatt | stock.adobe.com

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